Gewindetriebe - GROB Antriebstechnik GmbH

Inhalt

1. Was ist ein Gewindetrieb?

Ein Gewindetrieb ist ein mechanisches System, das dazu verwendet wird, rotierende Bewegung in lineare Bewegung oder umgekehrt umzuwandeln. Es besteht in der Regel aus einer Gewindespindel und einer Mutter, wobei die Mutter auf der Spindel sitzt und sich entlang des Gewindes bewegt. Je nach Art des Gewindetriebs können verschiedene Arten von Gewinden verwendet werden, darunter Trapezgewinde und Kugelgewinde.

2. Trapezgewinde vs. Kugelgewinde

Trapezgewindespindel

  1. Bei einer Trapezgewindespindel handelt es sich um ein Gewinde mit einem trapezförmigen Profil. Das Trapezregelgewinde besitzt einen Flankenwinkel von 30°. Damit sind sowohl Druck- als auch Zugkräfte gleichermaßen übertragbar. Die Fertigung erfolgt nach Grundlagen der DIN103. Durch das Prinzip der Gleitreibung besteht bei den Standardgewinden eine Selbsthemmung (Bedingung: Reibwinkel 6° und Steigungswinkel <4,5°).


  1. Trapezgewindespindeln werden oft in Anwendungen eingesetzt, bei denen Belastbarkeit wichtiger ist als Geschwindigkeit. Sie sind kostengünstiger als Kugelgewindespindeln und werden häufig in Werkzeugmaschinen, Pressen und Hubplattformen verwendet.
Trapezgewindespindel neu

Kugelgewindespindel:

  1. Im Gegensatz dazu besteht eine Kugelgewindespindel aus einem Gewinde, das speziell für Kugelnutzungen ausgelegt ist. Dies bedeutet, dass zwischen der Spindel und der Mutter kleine Kugeln platziert sind, die die Last tragen und die Bewegung effizienter und reibungsärmer gestalten. Die tribologische Basis ändert sich von Gleitreibung (Trapezgewinde) auf Rollreibung. Damit geht auch der Verlust von Selbsthemmung einher.


  1. Kugelgewindespindeln bieten eine hohe Präzision, eine geringe Reibung und die Möglichkeit, hohe Geschwindigkeiten und Beschleunigungen zu erreichen. Sie sind ideal für Anwendungen, bei denen schnelle und genaue lineare Bewegung erforderlich ist, wie in CNC-Maschinen, Robotern und anderen Hochleistungsanwendungen.
Kugelgewindespindel neu

3. Was ist der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Gewinden?

Der Hauptunterschied zwischen Trapezgewindespindeln und Kugelgewindespindeln liegt in ihrer Präzision, Effizienz und ihrer Fähigkeit, hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Trapezgewindespindeln sind robuster und kostengünstiger, während Kugelgewindespindeln eine bessere Leistung bei hoher Präzision bieten, aber auch teurer sind. Die Wahl hängt von den spezifischen Anforderungen Ihrer Anwendung ab.

4. Wann ist eine Trapezgewindespindel das Richtige für mich?

Trapezgewinde eignen sich dann, wenn die Hubgeschwindigkeit <=50mm/s ausreicht, wenn eine Einschaltdauer von <=50% genügt und wenn Selbsthemmung eine sicherheitsrelevante Ausprägung des Antriebs darstellt. Für Standardanwendungen mit kleinen Geschwindigkeiten und hohen Lasten bestechen Trapezgewinde durch die günstige Anfangsinvestition.

5. Wann ist eine Kugelgewindespindel das Richtige für mich?

Kugelgewindespindeln verlieren durch die Rollreibung viel weniger Energie im System und eignen sich deshalb für Geschwindigkeiten >=50mm/s und Einschaltdauern bis zu 100%. Außerdem kommen Kugelgewinde bei Anwendungen mit hohem Anspruch auf Genauigkeit zum Einsatz.

6. Welche Gefahr droht Spindeln?

Die Gefahr von Seitenkräften. Ganz egal ob Trapezgewindespindel und Kugelgewindespindel, je länger die Spindel, desto größer und gefährlicher sind Seitenkräfte. Warum treten Seitenkräfte auf? Hier sind drei mögliche Ursachen:

  1. Der Einbau des Spindelhubgetriebes erfolgt nicht spannungsfrei.
  2. Die Hubelemente sind nicht gelenkig ausgeführt.
  3. Die Last wird nicht mit ausreichender Genauigkeit geführt.

Das alles führt zu hohen Seitenkräften. Diese sollten Sie immer vermeiden. Warum? Weil Seitenkräfte die Lebensdauer verkürzen und im schlimmsten Fall sogar zu einem Ausfall führen.

Kreuzgelenk - Hubgetriebe Anwendungsfall - GROB Antriebstechnik

Kreuzgelenk ermöglicht Ausgleich in zwei Achsen

7. Wie man Seitenkräfte vermeidet

Warum sind Seitenkräfte und Verspannung gefährlich? Weil sie zu mehr Verschleiß führen und somit die Lebensdauer reduzieren. Hier sind 3 Tipps, wie Sie Seitenkräfte und Verspannung auf Hubspindeln vermeiden:

7.1 Erstens: Gelenklager einsetzen - ermöglicht einen kontinuierlichen Ausgleich

Für eine gelenkige Lagerung gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Gelenkköpfe, Kardanplatten, Kardanadapter, Kugelgelenke. Abhängig von der Art der Ausgleichsrichtung wird das Zusatzelement gewählt. Ein Kreuzgelenk ermöglicht sogar ein Ausgleich in 2 Achsen.

7.2 Zweitens: Die Goldene Regel im Maschinenbau beachten: Nie 2 Festlager in einem System

Überbestimmung in einem System führt zwangsweise immer zu Verspannungen. Planen Sie deshalb maximal ein Festlager und ein Loslager im System ein.

7.3 Drittens: So wenig Spiel wie möglich, so viel wie nötig

Gerade im Stahlbau können selten die engen Toleranzvorgaben des Maschinenbaus eingehalten werden. Planen Sie deshalb Möglichkeiten des Ausgleichs in Ihre Anschlusskonstruktion ein. Damit haben Monteure die Möglichkeit zu große Toleranzen auszugleichen.

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Häufig gestellte Fragen zu Gewindetrieben

Es gibt verschiedene Arten, darunter Trapezgewinde, Kugelgewinde und Sägegewinde. Jede Art hat spezifische Anwendungen und Eigenschaften.

Entscheidende Faktoren sind Belastung, Geschwindigkeit, Präzision und Umgebungsbedingungen. Wenn Ihnen die Belastung wichtiger ist, kommt für Sie ein Trapezgewinde in Frage. Ist für Sie die Geschwindigkeit entscheidend, dann wäre ein Kugelgewinde vorteilhafter. Die Wahl hängt von den spezifischen Anforderungen Ihrer Anwendung ab.

Beide Gewindearten haben ihre Berechtigung. Tendenziell werden Kugelgewinde eingesetzt für schnelle und präzise Hubbewegungen. Trapezgewinde werden eingesetzt, wenn es rein um eine Verstellung geht oder der Betrieb etwas rauer ist.

Höherer Wirkungsgrad, höhere Geschwindigkeiten, genaue theoretische Berechnung der Lebensdauer

Gewindetriebe erfordern eine regelmäßige Schmierung, um Verschleiß zu minimieren. Die Art des Schmierstoffs und die Intervalle hängen von den Betriebsbedingungen ab. Mehr zur Schmierung finden Sie hier.

Ein Gewindetrieb ist eine mechanische Vorrichtung, die eine Rotationsbewegung in eine lineare Bewegung umwandelt. Er besteht aus einer Spindel und einer Mutter mit passendem Gewinde.

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Bei der Laufmutterausführung ändern sich lediglich die Mutter-Anschlussmaße. Bei der Grundausführung mit Kugelgewindespindel kann es vorkommen, dass der Lagerdeckel erhöht ausgeführt wird um die Kugelgewindemutter im Getriebe unterzubringen.

Ja, Gewindespindeln können auch in Edelstahl ausgestattet werden.

Die max. Geschwindigkeit von Trapezgewindetrieben ist begrenzt durch die Gleitgeschwindigkeit. Ist diese zu hoch, reißt der Schmierfilm ab.

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