Spindelantriebe mit sehr kleinem Hubweg - Lösungswege

1. Wann ist ein Hubweg zu klein?

Bei sehr kleinen Hubwegen sprechen wir von einer Anwendung mit Kurzhub. Kurzhub beschreibt eine Situation bei Spindelhubgetrieben, in der der verfahrene Weg der Spindel kleiner ist als das Muttergewinde. Diese Konstellation führt zu spezifischen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Schmierung und den Verschleiß der Spindel.

Bei Kurzhub-Anwendungen bleibt ein Teil der Spindel permanent von der Mutter überdeckt. Dies bedeutet, dass diese Bereiche der Spindel keine Schmierung von außen erhalten können. Die Folge ist eine Mangelschmierung, die zu erhöhtem Verschleiß und letztlich zu einem vorzeitigen Ausfall des Spindelhubgetriebes führen kann.

2. Technische Herausforderungen:

1. Mangelschmierung: Die permanent überdeckten Stellen der Spindel sind besonders anfällig für Mangelschmierung, da sie nicht regelmäßig mit Schmiermittel in Kontakt kommen.

2. Erhöhter Verschleiß: Ohne ausreichende Schmierung erhöht sich der Reibungswiderstand, was zu einem schnelleren Verschleiß der Spindel und der Mutter führt.

3. Wartungsaufwand: Um den Verschleiß zu minimieren, sind häufigere Wartungsintervalle und eine sorgfältige Überwachung der Schmierung notwendig.

3. Lösungsansätze

1. Schmiernuten: Das Einbringen von Schmiernuten in die Spindel oder das Schneckenrad/die Laufmutter kann helfen, das Schmiermittel besser zu verteilen und somit die Mangelschmierung zu eliminieren.

2. Materialwahl: Die Auswahl von verschleißfesten Materialien für Spindel und Mutter kann die Lebensdauer des Spindelhubgetriebes verlängern. Beispiele für schmierfreie Kombinationen wären Kunststoffmuttern auf Stahlspindeln

3. Schmierhub: Wenn die Hubanlage es zulässt, sollte in regelmäßigen Abständen ein Schmierhub gefahren werden. Dabei wird die Spindel weiter ausgefahren, als das Mutterngewinde lang ist.